In der COVID-19-Pandemie vertraut die Schweizer Bevölkerung der Wissenschaft. Sie möchte, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise in Öffentlichkeit und Politik einbringen. Zudem ist sie mehrheitlich der Meinung, dass politische Entscheidungen zum Umgang mit der Pandemie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. Das zeigt die COVID-19 Edition des «Wissenschaftsbarometer Schweiz», die am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der UZH in Zusammenarbeit mit der Universität Münster durchgeführt wird.
Das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung ist während der Corona-Pandemie gestiegen. So geben 67 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung an, ihr Vertrauen in die Wissenschaft sei «hoch» oder «sehr hoch». 2019 und 2016 waren es 56 und 57 Prozent. Auch die Zustimmung zur staatlichen Förderung von Wissenschaft ist nach wie vor hoch: Während 2019 73 Prozent «stark» oder «sehr stark» zustimmten, sehen dies Ende 2020 weiterhin 74 Prozent der Bevölkerung so. Das grundsätzliche Interesse an Wissenschaft und Forschung ist ebenfalls gestiegen: 57 Prozent gaben 2019 an, «stark» bis «sehr stark» am Thema interessiert zu sein. Aktuell sind es 60 Prozent.
«Ich freue ich mich über diesen Vertrauensbeweis gegenüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich teilweise sieben Tage pro Woche für die Eindämmung von COVID-19 engagieren», sagt Claudia Appenzeller, Generalsekretärin der Akademien der Wissenschaften Schweiz, welche die Sonderbefragung ermöglicht haben.
Wissenschaftler vor Behörden, Politikern und Journalisten
Wenn es um die Corona-Pandemie geht, vertraut die Schweizer Bevölkerung den Aussagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. So liegen auf einer Skala von 1 («überhaupt kein Vertrauen») bis 5 («sehr hohes Vertrauen») Ärzte und medizinisches Personal und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Spitzenwerten von 4.1 und 3.9 deutlich vor Vertretern von kantonalen Behörden und Bundesämtern (3.3), Politikerinnen und Politikern (2.7) und Journalistinnen und Journalisten (2.6).
77 Prozent der Bevölkerung stimmen zudem «stark» oder «sehr stark» zu, dass das Wissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtig ist, um die Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz zu verlangsamen. Entsprechend wünscht sich eine grosse Mehrheit von 72 Prozent («stark» oder «sehr stark»), dass politische Entscheidungen im Umgang mit der Pandemie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. «Vertrauen in und Interesse an Wissenschaft sind in der Schweiz nicht nur anhaltend hoch, sondern in Corona-Zeiten sogar noch gestiegen», sagt Prof. Mike S. Schäfer, Universität Zürich, Co-Leiter des Wissenschaftsbarometer Schweiz und der COVID-19-Edition. 63 Prozent der Bevölkerung wollen, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich aktiv an politischen Debatten über die Pandemie beteiligen. «Sie müssen sollten dies jedoch mit geeinter Stimme tun: Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung wissenschaftliche Kontroversen durchaus für produktiv hält, geben gleichzeitig 65 Prozent an, sie seien verunsichert, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich öffentlich widersprechen.»
Die Schweizer Bevölkerung hat Verständnis für Kontroversen innerhalb der Wissenschaft und bewertet die Kommunikation aus der Wissenschaft positiv. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent, «stark» oder «sehr stark») findet, dass Kontroversen zwischen Wissenschaftlern hilfreich sind, weil sie dazu beitragen, dass sich richtige Forschungsergebnisse durchsetzen. Nur 32 Prozent meinen, dass Wissenschaftler nicht verständlich über Corona kommunizieren könnten.
Eine Minderheit mit Hang zu kontroversen Ansichten
Die Ergebnisse der COVID-19-Edition des Wissenschaftsbarometers beleuchten aber auch kritischere Haltungen zur Corona-Pandemie. Dabei zeigt sich, dass 27 Prozent («stark» oder «sehr stark») finden, dass die Corona-Pandemie zu einer grösseren Sache gemacht wird, als sie eigentlich ist. 21 Prozent glauben, dass die Zahl der Menschen, die an Corona sterben, von den Behörden absichtlich übertrieben werde.
Extremere Ansichten sind seltener, aber vorhanden: 16 Prozent glauben, dass mächtige Leute die Corona-Pandemie geplant habenhätten. 9 Prozent bezweifeln, dass es Beweise für die Existenz des neuartigen Coronavirus gebe. «Auch wenn die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung nicht an Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit der Corona- Pandemie glaubt, gibt es durchaus eine kleine Gruppe von Personen, die die wissenschaftlichen Informationen zu Corona anzweifeln», erklärt Prof. Julia Metag, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Co-Leiterin des Wissenschaftsbarometer Schweiz und der COVID-19-Edition. «Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen dies bei ihrer Kommunikation über die Pandemie berücksichtigen.»
Medienkonsum zu Corona wird vom Fernsehen dominiert
In den Jahren 2016 und 2019 waren Fernsehen und Internet die Orte, an denen die Schweizer Bevölkerung am häufigsten mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt kam. In Zeiten der Pandemie ist es insbesondere das Fernsehen, das als Informationsquelle zum Thema Corona genutzt wird. Danach folgen Gespräche mit Verwandten, Bekannten und Freunden und sowie das Internet als Situationen bzw. Quellen, inan denen man dem Thema häufig begegnet.
Gemischte Gefühle zur Medienberichterstattung zu Corona
Das Wissenschaftsbarometer hat auch erhoben, wie die Schweizer Bevölkerung die Medienberichterstattung zu Corona bewertet. Sie findet diese insbesondere «ausführlich», «informativ» und «verständlich». 43 Prozent der Bevölkerung empfindet die Berichterstattung aber auch als «nervig» und «übertrieben».
Mehr Informationen zu Vorgehen und Methode sowie Grafiken zu den Ergebnissen der COVID-19-Edition des «Wissenschaftsbarometer Schweiz» finden Sie unter Ergebnisse / Résultats COVID-19
Edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero»: il mondo scientifico deve dare il suo contributo durante la pandemia
Durante la pandemia di COVID-19 la popolazione svizzera confida nella scienza: desidera che gli scienziati partecipino alla discussione pubblica e politica, apportando le loro conoscenze e competenze. Inoltre, la maggioranza degli svizzeri ritiene che le decisioni politiche su come affrontare la pandemia dovrebbero basarsi su conoscenze scientifiche. Lo dimostra l’edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero», redatto dall’Istituto di scienze della comunicazione e di ricerca sui media dell’Università di Zurigo (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der UZH) in collaborazione con l’Università di Münster.
La fiducia della popolazione svizzera nella scienza e nella ricerca è aumentata durante la pandemia di coronavirus: il 67 percento della popolazione residente in Svizzera dichiara di avere una fiducia «alta» o «molto alta» nella scienza. Nel 2019 e nel 2016, solo il 56 e rispettivamente il 57 percento era tanto fiducioso. Anche il grado di approvazione della promozione statale della scienza rimane elevato: se, nel 2019, il 73 percento della popolazione la favoriva «fortemente» o «molto fortemente», alla fine del 2020 il 74 percento continua ad essere di quest’opinione. Ma pure l’interesse generale per la scienza e la ricerca è aumentato: nel 2019 il 57 percento dichiarava di essere «fortemente» o «molto fortemente» interessato all’argomento. Attualmente la quota è del 60 percento.
«Questa dimostrazione di fiducia nei confronti degli scienziati, impegnati a volte sette giorni su sette nel tentativo di contenere il COVID-19, mi rallegra», afferma Claudia Appenzeller, segretaria generale delle Accademie svizzere delle scienze, istituzione finanziatrice di questo sondaggio speciale.
Scienziati davanti ad autorità, politici e giornalisti
In fatto di pandemia di coronavirus, la popolazione svizzera ha fiducia nelle dichiarazioni degli scienziati. Su una scala da 1 («nessuna fiducia») a 5 («fiducia molto alta), medici e personale medico e scientifico ottengono, con punte di 4,1 e 3,9, risultati nettamente migliori rispetto ai rappresentanti delle autorità cantonali e degli Uffici federali (3,3), ai politici (2,7) e ai giornalisti (2,6).
Il 77 percento della popolazione condivide inoltre «fortemente» o «molto fortemente» l’opinione che le conoscenze degli scienziati sono importanti per rallentare la diffusione del coronavirus in Svizzera. Di conseguenza, una larga maggioranza del 72 percento vorrebbe «fortemente» o «molto fortemente» che le decisioni politiche concernenti la pandemia si basassero su conoscenze scientifiche.
«La fiducia e l’interesse per la scienza non solo sono costantemente elevati, ma sono addirittura aumentati in tempi di corona», afferma Mike S. Schäfer, professore all’Università di Zurigo e codirettore del Barometro scientifico svizzero e dell’edizione COVID-19. Il 63 percento della popolazione vuole che gli scienziati partecipino attivamente ai dibattiti politici sulla pandemia. «Tuttavia, vorrebbero che lo facessero con una sola voce: nonostante la maggioranza della popolazione consideri fondamentalmente utili le controversie scientifiche, allo stesso tempo il 65 percento ammette di essere turbato quando gli scienziati si contraddicono pubblicamente.»
In generale, la popolazione svizzera ha comprensione per le controversie in seno alla comunità scientifica e valuta positivamente la comunicazione proveniente dalla scienza. Oltre la metà degli intervistati (il 56 percento) ritiene – «fortemente» o «molto fortemente» – che le dispute tra gli scienziati siano utili poiché favoriscono il progresso della ricerca e l’affermarsi di risultati corretti. Solo il 32 percento pensa invece che gli scienziati non siano in grado di comunicare chiaramente sul coronavirus.
Una minoranza con tendenza a adottare punti di vista controversi
I risultati dell’edizione COVID-19 del Barometro scientifico mettono però anche in luce posizioni più critiche nei confronti della pandemia di coronavirus. Risulta infatti che il 27 percento degli intervistati ritiene («fortemente» o «molto fortemente») che la gravità della pandemia venga gonfiata. Il 21 percento crede che il numero dei decessi dovuti al coronavirus venga deliberatamente esagerato dalle autorità.
Punti di vista più estremi sono meno frequenti ma esistono: il 16 percento è convinto che i potenti abbiano pianificato la pandemia di coronavirus, mentre il 9 percento dubita che esistano prove dell’esistenza del nuovo virus. «Anche se la maggioranza degli svizzeri non crede alle teorie cospiratorie concernenti la pandemia di coronavirus, vi è senz’altro un piccolo gruppo di persone che mette in dubbio le informazioni scientifiche sul coronavirus», spiega la professoressa Julia Metag dell’Università di Münster in Vestfalia (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), codirettrice del Barometro scientifico svizzero e dell’edizione COVID-19. «Gli scienziati devono tenerne conto nella loro comunicazione sulla pandemia».
Consumo mediatico: la televisione in testa
Nel 2016 e nel 2019, televisione e Internet sono stati i luoghi in cui la popolazione svizzera è entrata più frequentemente in contatto con la scienza e la ricerca. Durante la pandemia, è soprattutto la televisione ad essere utilizzata quale fonte di informazione su questi temi, seguita dalle discussioni con parenti, conoscenti e amici, nonché da Internet. Queste sono le principali fonti di informazione e le situazioni in cui il tema Covid è spesso presente.
Sentimenti contrastanti sulla copertura mediatica del coronavirus
Il barometro scientifico ha anche esaminato la reazione della popolazione svizzera alla copertura mediatica sul coronavirus. In generale, essa viene considerata «dettagliata», «informativa» e «comprensibile». Tuttavia, il 43 percento della popolazione la ritiene «fastidiosa» ed «esagerata».
Ulteriori informazioni sulla procedura e i metodi utilizzati, nonché grafici sui risultati dell’edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero» sono disponibili (in tedesco e francese) su Ergebnisse / Résultats COVID-19.